Wohnen zwischen Himmel und Erde

Etwas westlich und weit oberhalb der Potami-Bucht schweben zwei Gebäude mit den für griechische Verhältnisse ungewöhnlichen Namen Villa Margarete und Villa Elise. Diese Namen sind mit Bedacht gewählt. Sie waren die Vornamen der Mutter und Großmutter von Hans-Joachim Neher, der diese außergewöhnlichen Objekte gemeinsam mit seiner Frau Silvia erbauen ließ. Menschen - und natürlich deren Namen - spielen eine große Rolle im Leben der beiden. So war es ihnen ein besonderes Anliegen, ein Stück Familiengeschichte in ihre neue Wohn- und Lebenssituation über dem Potami-Strand einfließen zu lassen.

 

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Die Wahl dieses Standortes entsprang eher einem Zufall - wie so vieles im Leben. Anfang der 1980er-Jahre eroberte Hans-Joachim Neher, wie viele seiner studentischen Zeitgenossen, die griechische Inselwelt. Man floh aus der spießigen BRD und genoss die griechische Gastfreundschaft sowie das unkomplizierte und lockere Leben an den ägäischen Stränden. Es war eine Zeit ohne Internet oder Smartphone, und die Geheimtipps zu den angesagten Stränden mussten von Mund zu Mund weitergegeben werden.

So sah der junge Hans-Joachim an einem düsteren Januarabend auf einem dieser berühmt-berüchtigten Diaabende Fotos vom Psili-Amos-Strand im Osten der Insel Samos – und war total geflasht! Da musste er mit seinen Freunden in den nächsten Semesterferien hin. Im Sommer darauf flog man von Frankfurt nach Athen und bestieg eine Fähre nach Samos. Nach einer langen Fahrt war in Karlovasi, einem damals verschlafenen Hafenstädtchen im Westen der Insel, Endstation

 

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Man erkundigte sich in den Kneipen und Kafenien nach einer Busverbindung zur Psili-Amos-Bucht im Osten von Samos. Gab es nicht – und Taxis waren viel zu teuer. Der Geheimtipp schien unerreichbar. Eine beherzte Tavernenwirtin zeigte nach links in Richtung einer schmalen, ansteigenden Küstenstraße nach Westen. „Potami Beach!“ Die etwas gefrustete Gruppe zog sich die Rucksäcke auf den Rücken und stapfte gen Westen.

Es sollte ein unvergesslicher Strandurlaub werden. Hans-Joachim Neher war so beeindruckt, dass er auch in den Folgejahren immer wieder gemeinsam mit Freunden in der Potami-Bucht zeltete – unweit der Strandtaverne, die später unter dem Namen „Hippy’s“ legendär wurde.

Die Studentenjahre endeten, und Hans-Joachim etablierte sich in der IT-Branche. Doch er und seine Freundin Silvia blieben Samos und der Potami-Bucht treu. Spätestens als das Töchterchen Katarina geboren war, wechselte man vom Strand in Pensionen oder Hotels und eroberte so Karlovasi und Umgebung. Auch der Bekannten- und Freundeskreis wuchs. Man freundete sich mit Tavernenwirten an und lernte Aussteiger kennen, die sich hier niedergelassen hatten.

Und irgendwann trat der deutsche Maler Peter „Petros“ Müller in das Leben von Hans-Joachim und Silvia. Er wurde mehr als ein Freund und führte die beiden in die trinkfreudige griechische Gesellschaft ein. Leider verstarb Peter Müller viel zu früh nach einem tragischen Unfall. In seinen letzten Jahren bewohnte er ein kleines, stilvolles Haus oberhalb der Potami-Bucht. Hans-Joachim und Silvia bewahren das Andenken an den Maler in Ehren und sind dankbar, dass sie zu seinen Lebzeiten Bilder von ihm erworben haben.

 

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Der Tod des Freundes band die beiden noch enger an Samos und die Potami-Bucht. Eines Tages, als Hans-Joachim in der türkisblauen Ägäis schwamm und versonnen nach oben in die grünen Ausläufer des Kerkisgebirges blickte, fiel sein Blick auch auf das ehemalige Häuschen seines Freundes „Petros“. Und da überwältigte ihn eine Idee: Da oben könnte er sich auch ein eigenes Feriendomizil vorstellen. Mittlerweile leitete er als Eigentümer ein erfolgreiches IT-Unternehmen im Tourismusbereich. Da kamen sowohl die nötige Finanzierung als auch die Fachkompetenz zusammen. Er schwamm an Land und besprach die Eingebung mit seiner Silvia.

Wie geht man so einen Plan an? Im engeren Freundeskreis der beiden gab es Manolis Kyriazis, einen Bauunternehmer und Ingenieur, der sich auf Samos einen Ruf als kreativer Bauentwickler für traditionelles und vor allem nachhaltiges Bauen erworben hatte. Von ihm stammen stilprägende Projekte wie das Eleonas Village in Votsalakia oder ähnliche Objekte in Balos und an anderen Orten.

Manolis musste nicht lange überzeugt werden. Glücklicherweise gehörten ihm bereits Bauplätze mit den zugehörigen Baugenehmigungen oberhalb des Potami-Strandes. Die Idee eines Ferienprojekts nahm Gestalt an. Man plante zwei Objekte, damit man Vermietung und Eigennutzung besser steuern konnte.

 

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Villa Margarete und Villa Elise nahmen – zunächst auf Papier und am PC – Gestalt an. Bereits 2020 wurde die größere Villa Margarete bezogen, und Silvia und Hans-Joachim Neher hatten sich die erste Phase ihres Traums erfüllt. Es war auch das Jahr des großen Erdbebens auf Samos. Am 30. Oktober erschütterten schwerste Erdstöße die Insel. Die beiden neuen Villen beeindruckte das kaum. Manolis Kyriazis hatte seinem Ruf als erdbebensicherer Bauingenieur alle Ehre gemacht. Nur eine Rotweinflasche war vom Küchenschrank auf die Arbeitsplatte katapultiert worden, dort zerschellt und hatte neben einer großen Rotweinlache nur eine kleine Kerbe an einer Marmorecke hinterlassen. Vielleicht aber hatten auch Oma Elise und Mama Margarete ihre schützenden Hände über die neuen Villen zwischen Himmel und Erde gehalten.

 

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Hier gibt es weiter Informationen und Buchungsmöglichkeiten: www.my-samos.de


Photos by W. Schoendorf

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