Führung durch die Olivenölseifenfabrik der Gebrüder Kentouris
Am östlichen Ortsausgang von Ormos Marathokampos in Richtung Velanidia ragen zwei Schornsteine in den makellos blauen Himmel. Das weitläufige Fabrikgelände machte in den letzten Jahren vor allem in den Sommermonaten einen verlassenen Eindruck. Das hatte auch seine Richtigkeit, denn die Seifensiederei der Familie Kentouris befindet sich von April bis Oktober im tiefsten Sommerschlaf. Üblicherweise ist die Anlage nur von November bis März in Betrieb. Die Seifenblöcke brauchen dann mindestens sechs bis neun Monate, um in gut belüfteten Hallen zu trocknen.
Das hat sich nun geändert. Seit ein paar Wochen öffnet die Fabrik nun auch im Sommer ihre Pforten für interessierte Besucher. Am Mittwoch und Freitag, jeweils um 10 und 11 Uhr, startet Kiki ihre Tour in das dunkle Reich der samiotischen Seifensieder. Die sympathische und engagierte Frau verfügt über ein immenses Fachwissen, das sie in einem gut verständlichen amerikanischen Englisch vermitteln kann.
Die Herstellung der Seife ist ein traditionelles Handwerk, das von der Familie Kentouris seit über 100 Jahren praktiziert wird. Um Seife aus Oliven herzustellen, wird kaltgepresstes Öl mit einer Lauge aus Natriumhydroxid und Wasser gemischt. Diese Mischung wird dann für viele Stunden gekocht, bis sie zu einer Seifenmasse wird. Dieser graugrüne Pudding wird dann in Formen gegossen und monatelang trocknen gelassen, bis er vollständig ausgehärtet ist. Aber das kann Kiki viel besser und anschaulicher erzählen.
Und sie hat auch einige Überraschungen auf Lager. Speziell für die Führungen wird eine kleine Produktionsstraße gestartet. Man kann miterleben, wie aus den vorgetrockneten grünen Seifenblöcken handgroße Stücke gepresst werden. Überhaupt ist diese Führung ein sehr sinnliches Erlebnis. Ständig prickeln Seifenaromen in der Nase, die Augen müssen sich andauernd an neue Lichtsituationen gewöhnen, und je näher man der kleinen Produktionsstraße kommt, desto mehr wird man vom dumpfen Dröhnen und dem rhythmischen Vibrieren der schweren Maschinen in den Bann gezogen.
Am Ende der Führung kommt das zu erwartende Happy End der Soap-Opera, mit dem alle irgendwie gerechnet hatten. In einer lichtdurchfluteten Halle, durch deren Fenster die nahe Ägäis türkis funkelt, ist ein kleiner Tisch mit den Seifen des Hauses aufgebaut. Das graugrüne Standardprodukt "Natur" gibt es in mehreren Größen, aber die dezent duftende Lavendelseife nur in einer - dafür ist sie in ein geschmackvolles Schächtelchen verpackt. Direkt zum Verschenken. Nun kann nach Herzenslust eingekauft werden - zu speziellen Werkverkaufspreisen, versteht sich.
Mittlerweile ist diese Führung sehr beliebt, und man sollte unbedingt Plätze reservieren. Wer nicht an der Soap-Tour teilnehmen kann, aber dieses tolle Naturprodukt aus Ormos Marathokampos erwerben möchte, kann sich die originalen Kentouris-Seifen im Onlineshop samolive.de bestellen.
SAMOS SOAP FACTORY
Phone: 0030 6947870803
Mail:
Erwachsene: 7 € - Kinder 3 €
